Eclectic Engineering Marie von Heyl
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- Gesellschaft und Kultur
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Gespräche und Monologe über Philosophie, Kunst, feministische Theorie und Psychoanalyse.
Marie von Heyl & Gäste
www.marievonheyl.de
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Angst und Schrecken
„Ich philosophiere nur im Schrecken” schreibt Jacques Derrida „aber im eingestandenen Schrecken, wahnsinnig zu sein.” In dieser Folge untersuche ich Angst und Schrecken auf ihr Erkenntnispotential. Wenn Angst kein Objekt hat, wie Sigmund Freud uns lehrt, was offenbart sich dann in der Gewissheit der Angsterfahrung? Und wie verhält sich die Angst zum Schrecken? Ich beginne mit Angst als Methode in der ethnologischen Literatur, starre mit Maurice Blanchot und Jacques Lacan in das Auge einer Gottesanbeterin und versuche mich nicht (oder allenfalls leicht) an Jacques Derridas hyperbolischen Spitze des Zweifels zu stechen.
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Eros und Thanatos des Gesprächs
In dieser Folge forsche ich nach Thanatos. Wenn es einen Eros des Gesprächs gibt, muss es dann nicht auch einen Todestrieb des Gesprächs geben? Ich blicke mit Sigmund Freud ins Jenseits des Lustprinzips, und entdecke dort eine gegenstrebige Triebdynamik, die sich als sehr fruchtbar erweist, um kulturelle Produktion zu denken. Ich erkläre Freuds "Zauderrhythmus" zur Methode, suche nach Beispielen bei Sharon Eyal, Thomas Bernhard und Annie Dillard und finde letztendlich Thanatos bei Kaffee und Kuchen am weihnachtlich gedeckten Tisch.
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Wer spricht? Das Ereignis als Anrufung
Immer wieder berichten KünstlerInnen davon, dass die Dinge zu ihnen sprechen – doch wer oder was spricht hier eigentlich? In dieser Folge nehme ich ein ästhetisches Ekelerlebnis zum Anlass, mir die Ereignistheorie von Badiou nochmals genauer anzuschauen, um am Beispiel des Phänomens künstlerischer Schaffenskrisen - wenn die Dinge stumm werden - zu argumentieren, dass Badiou in seiner Theorie einen entscheidenden Schritt auslässt.
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Zufall und Einfall
Welches Bild macht sich die Philosophie vom Denken? Was setzt sie dabei implizit voraus? Ist Erkenntnis möglich, wenn in einer Art Zirkelschluss immer wieder die eigenen Annahmen zutage gefördert werden? Für Gilles Deleuze beginnt Denken im Außen, denn allein die zufällige Begegnung trifft uns mit der Wucht einer Notwendigkeit, die zum Denken zwingt. In dieser Folge vergleiche ich diese Figur einer Ausstülpung des Ichs ins Außen mit der Stanze als inneren Rückzugsort des melancholischen Denkens bei Giorgio Agamben. Dabei versuche ich, den Kipppunkt zwischen Zufall und Einfall als Anstoß kreativer Produktion etwas genauer zu bestimmen.
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Die/der Andere
Was ist die/der Andere? Für Gilles Deleuze: weder Subjekt noch Objekt, sondern Ausdruck einer möglichen Welt. Doch was heißt das? In dieser Episode lese ich mit Deleuze das Buch ‘Freitag oder im Schoß des Pazifik’ von Michel Tournier, folge Simone de Beauvoir in die Berge und Roni Horn nach Island, blicke Jan Bas Ader in sein schmerzverzerrtes Gesicht und frage mich, warum ein bestimmter Satz mir nicht mehr passt. Alles, um herauszufinden, welches Welt-Verhältnis sich aus der Beziehung zum Anderen ableiten lässt.
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Eupalinos oder das Phantasma als Ereignis (Teil II )
Schreibe ich den Text oder schreibt der Text mich? In dieser Folge kombiniere ich meine Lesart des Eupalinos als kollektives Phantasma mit Roland Barthes' Phantasma, einen Roman zu schreiben. Eignen sich das Phantasma und der Ereignisbegriff von Gilles Deleuze dazu, Schaffensprozesse zu beschreiben? Es geht um paradoxe Dinge, zweiseitigen Diebstahl, unterstelltes Wissen, Zufallsbegegnungen, Wahrheitsaffekte und die Ethik der Produktion.